
Definition
und Therapie der hypokinetischen Wirkungsfluktuationen
Definition
und Therapie der hyperkinetischen Wirkungsfluktuationen
Definition
des Parkinsonsyndroms
Diagnostik
des Parkinsonsyndroms
Therapie
des Parkinsonsyndroms
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Die
Leitlinien |
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Definition
des Parkinsonsyndroms
Parkinson-Syndrome
(PS) sind definiert durch das Vorliegen einer Akinese und
eines der folgenden, in unterschiedlicher Gewichtung auftretenden
Kardinalsymptomen:
Rigor und / oder
Ruhetremor und / oder
posturale Instabilität
Parkinson-Syndrome werden in 4 Gruppen klassifiziert:
- Das familiäre Parkinson-Syndrom (PARK 1 bis PARK
8, PARK 10, 11)
- Das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS, Parkinson-Krankheit;
ca. 75% aller PS) wird hinsichtlich der klinischen Symptome
eingeteilt in folgende Verlaufsformen:
2.1) akinetisch-rigider Typ,
2.2) Äquivalenz-Typ,
2.3) Tremordominanz-Typ, monosymptomatischer Ruhetremor
(seltene Variante),
2.4) Demenz vom Lewy-Körper-Typ (DLB)
- Symptomatische (sekundäre) Parkinson-Syndrome und
häufigere Differenzialdiagnosen:
3.1) vaskulär (subkortikale vaskuläre Enzephalopathie),
3.2) Normaldruckhydrozephalus,
3.3) medikamenteninduziert: klassische Neuroleptika, Antiemetika,
Reserpin,
Lithium, Kalziumantagonisten: Cinnarizin, Flunarizin, Valproinsäure,
3.4) tumorbedingt,
3.5) posttraumatisch,
3.6) toxininduziert (z. B. Kohlenmonoxid, Mangan),
3.7) entzündlich (AIDS-Enzephalopathie oder seltene
Enzephalitiden),
3.8) metabolisch (z. B. Morbus Wilson, Hypoparathyreoidismus),
3.9) Depression,
3.0) essentieller Tremor.
- Parkinson-Syndrome im Rahmen anderer neurodegenerativer
Erkrankungen (atypische Parkinson-Syndrome):
4.1) Multisystematrophie (MSA), Parkinson-Typ (MSA-P) oder
zerebellärer Typ (MSA-C),
4.2) progressive supranukleäre Blickparese (PSP),
4.3) kortikobasale Degeneration (CBD),
4.4) spinozerebelläre Atrophien (einige Subtypen),
4.5) Demenz vom Lewy-Körper-Typ (DLB; Variante des
IPS). Die DLB ist höchstwahrscheinlich eine weitere
Verlaufsform des IPS
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Diagnostik
des Parkinsonsyndroms
Die klinische Diagnose eines IPS erfolgt in 4 Schritten:
-
Es wird das Vorliegen eines Parkinson-Syndroms
(PS) nachgewiesen.
Diagnose eines Parkinson-Syndroms
Akinese (Verlangsamung
bei der Initiierung und Durchführung
willkürlicher Bewegungen, progressive
Verlangsamung und Abnahme der Amplitude
bei repetitiven Bewegungen) und mindestens
eines der folgenden Symptome:
Ruhetremor (4-6, selten 9 Hz;
Auftreten in Ruhe, Abnahme bei Bewegungen),
posturale Instabilität,
die nicht primär durch visuelle, vestibuläre,
zerebelläre oder propriozeptive Störungen
erklärbar ist.
-
Es wird das Vorliegen eines symptomatischen
PS oder häufiger Differenzialdiagnosen ausgeschlossen.
Anamnestische Kriterien,
die auf ein symptomatisches PS oder
häufige Differentialdiagnosen
hinweisen können:
Behandlung
mit
Neuroleptika
oder
anderen
Dopaminrezeptorblockern,
mit
Valproinsäure
zum
Zeitpunkt
der
Erstmanifestation
der
Parkinson-Symptome,
Nachweis
eines
zerebralen
Tumors
oder
Hydrocephalus
communicans
im
CCT,
wiederholte
zerebrale
ischämische
Insulte,
die
mit
einer
stufenweisen
Verschlechterung
der
Parkinson-Symptomatik
assoziiert
waren,
rezidivierende
Schädel-Hirn-Traumen
in
der
Vorgeschichte,
diagnostisch
gesicherte
Enzephalitis
in
der
Vorgeschichte,
seltene
Intoxikationen,
Remissionen
über
längere
Perioden
(bei
den
extrem
seltenen
psychogenen
Parkinson-Symptomen).
-
Es werden typische Warnsymptome für
das Vorliegen einer nichtidiopathischen Erkrankung beachtet
(sogenannte "red flags").
Nichtansprechen auf hohe Dosen L-DOPA (1000 mg/d) nach
Ausschluss einer Malresorption (z. B. im Dünndarmbereich),
frühzeitig im Verlauf auftretende schwere Störungen
des autonomen Nervensystems (orthostatische Hypotension,
Synkopen, Impotenz oder verringerte genitale Empfindlichkeit,
Urininkontinenz oder -retention, Anhidrose),
supranukleäre vertikale Blickparese,
zerebelläre Zeichen,
okulogyre Krisen,
frühe posturale Instabilität und Stürze,
positives Zeichen nach Babinski, soweit nicht anderweitig
erklärt (z. B. Schlaganfall),
innerhalb des 1. Jahres auftretende Demenz mit Sprach-
und Gedächtnisstörungen,
innerhalb des 1. Jahres auftretende fluktuierende visuelle
Halluzinationen,
Apraxie,
Somnolenzphasen, spontan oder nach Neuroleptikagebrauch,
ausgeprägter Antecollis,
deutliche Dysarthrie,
-
Unterstützende Kriterien für
ein idiopathisches Parkinson-Syndrom
Wenn mindestens drei der folgenden Symptome
gegeben sind, spricht dies für ein sicheres idiopathisches
Parkinson-Syndrom:
4.1) einseitiger Beginn und / oder persistierende Asymmetrie
im Krankheitsverlauf (einschließlich L-Dopa-induzierter
Dyskinesien),
4.2) Ruhetremor,
4.3) eindeutig positives Ansprechen (> 30% Verbesserung)
auf L-DOPA
(ohne dass das Symptom Ruhetremor ansprechen muss),
4.4) nicht durch Zusatzsymptome (Systemüberschreitung)
komplizierter klinischer Verlauf von 10 oder mehr Jahren.
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